Die Medien befinden sich seit zwei Jahrzehnten in einer strukturellen Krise. Online-Portale sehen sich gezwungen, immer schneller auf Ereignisse zu reagieren, bei gleichzeitig sinkenden Ressourcen in den Redaktionen. Das geht nicht ohne Qualitätseinbussen einher.
Das Massnahmenpaket zugunsten der Medien, über das wir am 13. Februar 2022 abstimmen, würde die finanzielle Situation der Medien stabilisieren und den Spardruck verringern.
Diese Punkte sprechen aus Sicht von Fairmedia deutlich für ein Ja:
Aus- und Weiterbildungen werden gestärkt
Das Paket sieht auch die Finanzierung von Aus- und Weiterbildung von Journalist:innen vor. Eine solide Ausbildung ist zentral für starkes Bewusstsein für Medienethik. Hier leistet das Medienpaket einen wichtigen Beitrag.
Presserat wird gestützt
Eine wichtige Säule des Medienpakets sieht auch die Stützung von in der Branche anerkannten Selbstregulierungsorganen vor – sprich: der Presserat erhält damit eine Teilfinanzierung. Die Zahl der Beschwerden an den Presserat steigt seit Jahren markant und wird in den nächsten Jahren wohl noch weiter ansteigen. Damit der Presserat weiterhin seine Arbeit machen und die hohe Qualität seiner Urteile beibehalten kann, braucht es eine solide Finanzierung. Denn die Arbeit des Presserats ist von enormer Bedeutung für die Einhaltung der journalistischen Standards.
Qualität wird gesichert
Wenn Verlagshäuser bei ihren Redaktionen immer weiter abbauen, steigt die Gefahr, dass Fehler passieren. Denn tendenziell wird «Praktikanten-Journalismus» gefördert. Personen, die wenig Erfahrung haben, können unter noch mehr Zeitdruck nicht gleichwertige Qualität liefern. Deshalb führt ein Abbau bei Redaktionen in der Tendenz zu weniger Qualität und mehr Regelverstössen. Die im Medienpaket vorgesehene, ausgebaute indirekte Presseförderung und die neue Online-Förderung geben diesbezüglich Gegensteuer.
«Fox-News-Medien» werden verhindert
Medien, die politisch motivierte Mäzene oder politische Organisationen im Rücken haben (zum Beispiel «Weltwoche»), fahren regelmässig gezielte Kampagnen gegen politische Gegner statt faktenbasiert zu informieren. Solche Medien mit politisch motivierter Agenda werden zahlreicher, wenn die unabhängigen Qualitätsmedien – die immer transparent machen, wer ihre Geldgeber sind – an Wichtigkeit verlieren. Das Medienpaket stärkt insofern die Unabhängigkeit der Medien und damit einen sachgerechten Journalismus – dies ist gerade für eine demokratische Schweiz mit ihrer Mehrsprachigkeit fundamental.