Der Verband Schweizer Medien streicht seine Beiträge an den Presserat und stösst diesen so in eine finanzielle Schieflage. Fairmedia nimmt Stellung dazu.
Medienmitteilung
Basel, 25. August 2016
Verleger sägen am Ast, auf dem sie sitzen
Fairmedia, die unabhängige Anlaufstelle für Betroffene von unfairen Medienberichten, sorgt sich über den Rückzug der Verleger aus dem Presserat.
Der Presserat formuliert medienethische Grundregeln und wacht darüber.
Der Presserat trägt zur Glaubwürdigkeit von Medien bei. Er stärkt das Verantwortungsbewusstsein von Journalistinnen und Journalisten. Er gibt Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, bei journalistischen Fehlleistungen und Persönlichkeitsverletzungen korrigierend einzugreifen.
Dies ist auch eines der Ziele des Vereins Fairmedia. Fairmedia stützt sich bei seiner Tätigkeit auf die vom Presserat formulierten Grundsätze und begreift sich als operative Ergänzung des Presserats. Fairmedia unterstützt Betroffene unfairer Berichterstattung.
Fairmedia befürchtet, dass sich die Verleger mit ihrem Rückzug aus der Trägerschaft des Presserats durch die Hintertür auch von medienethischen Grundsätzen verabschieden.
Bereits sind mehrere Medien dazu übergegangen, Entscheide des Presserats, die sie betreffen, nicht mehr zu publizieren. Damit schmälern sie Wirkung und Möglichkeiten des Presserats.
Fairness und Glaubwürdigkeit sind Grundwerte des Journalismus. Wenn Verleger bereit sind, diese im Rahmen von Sparmassnahmen zu opfern, sägen sie am Ast, auf dem sie sitzen.
Der Vorstand von Fairmedia