Fairmedia hat im letzten Jahr erneut eine Rekordzahl an Beratungen durchgeführt. Die Zahl der Fälle steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an.
Seit 2016 berät Fairmedia Betroffene unfairer Medienberichte. Die Zahl der Fälle hat seither jedes Jahr zugenommen. 2024 waren es 51 Fälle, in denen Fairmedia Beratungen durchgeführt hat.
Diese Beratungen sind teilweise sehr aufwändig. Fairmedia unterstützt Betroffene beispielsweise, wenn sie das Gefühl haben, in Medien unfair behandelt worden zu sein. Dazu geben wir eine Einschätzung, ob aus unserer Sicht journalistische Spielregeln missachtet oder die Grenzen des Persönlichkeitsrechts überschritten wurden.
In anderen Fällen beraten wir Personen, die befürchten, dass ein unfairer Medienbericht über sie erscheinen wird. Oder wir helfen dabei, eine Beschwerde an den Presserat zu schreiben.
Die Beratungen finden in vertraulichem Rahmen statt, was dazu führt, dass wir nur sehr selten über bestimmte Fälle nach aussen kommunizieren.
Unter den Betroffenen war im letzten Jahr beispielsweise ein Hilfswerk, welches in einer Zeitung heftig angegriffen wurde, ohne die Möglichkeit zu haben, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Fairmedia hat anschliessend dabei geholfen, eine Presseratsbeschwerde zu verfassen.
Oder es meldete sich ein Psychiater, der von einer Zeitung mit gravierenden Vorwürfen konfrontiert wurde und nicht wusste, wie er reagieren solle, da er noch nie mit Medien Kontakt hatte. Fairmedia konnte ihm aufzeigen, welche Möglichkeiten er hat, um darauf zu reagieren.
Seit 2023 verfolgt Fairmedia die Strategie, seine Dienstleistung auch vermehrt gegen ein Entgelt anzubieten, um die Anlaufstelle weiterhin aufrecht erhalten zu können. Privatpersonen können sich mit einer Mitgliedschaft kostenlos beraten lassen. Organisationen oder Verwaltungen können ein Beratungs-Abo abschliessen, über das Fairmedia sie berät.
Im Jahr 2024 waren rund die Hälfte der Beratungen durch Abos und Mandate abgedeckt, respektive bezahlt. Die andere Hälfte wurde von Privatpersonen, die sich kostenlos haben beraten lassen, in Aspruch genommen.
In den nächsten Jahren haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Zahl der Beratungs-Abos und die Mandate weiter zu erhöhen. Das ist wichtig, weil wir einen niederschwelligen Zugang zu den kostenlosen Beratungen beibehalten wollen.
(Publiziert am 15.1.2025; Jeremias Schulthess)