In einem Artikel vom 12. Mai 2016 schrieb der Journalist Kevin Brühlmann (Schaffhauser az) über die Premiere der Late-Night-Show von Beat Toniolo. Aus Sicht von Beat Toniolo war dieser Artikel unfair, unkorrekt und verletzend. Nachfolgend erklärt er seine Sicht der Dinge.
Der von Journalist Kevin Brühlmann verfasste Text vom 12. Mai 2016 in der Schaffhauser az über die Premiere meiner Late-Night-Show war in mehrfacher Hinsicht unfair, unkorrekt und verletzend. Der nachfolgende Text legt meine Sicht der Dinge dar bezüglich Brühlmanns Artikel.
Titel, Lead und erste Spalte
„Toniolo geht unter“ (Titel)
„…Beat Toniolo, der an seiner eigenen Moral scheitert“ (Lead)
„Nach zweidreiviertel Stunden gewährt…Beat Toniolo Gnade“ (1. Satz)
„Noch einmal lugt der kleine Mann über den Rand seiner giftgrünen Brille…“ (4. Satz)
Diese Auszüge aus dem Artikel bereits zu Beginn des Textes stellen für sich alleine aber vor allem auch in der Summe keine Showkritik mehr dar, sondern eine persönliche Verletzung gegenüber mir. Die Wortwahl des Titels ist vernichtend, der Begriff „scheitern“ im Lead ist hart und überzogen, der erste Satz voller Zynismus und Hohn. Ausserdem unterstreicht dieser Texteinstieg die Voreingenommenheit des Journalisten, die sich, wie zu sehen sein wird, durch den gesamten Text zieht. Der 4. Satz schliesslich ist eine Beleidigung und Verletzung gegenüber meiner Person, die Bezug nimmt auf meine Körpergrösse. Diese aber hat mit dem Inhalt der Show nichts zu tun und ist im Artikel deshalb verfehlt. Vielmehr bedient sich der Journalist hier einem Vorurteil (Napoleon-Komplex), indem er mich als kleiner Mann darstellt, der sich selbst zu etwas Grossem aufblasen möchte. Dieses Vorurteil scheint den Journalisten während des gesamten Artikels eng zu begleiten.
Erste Seite, zweite Spalte, erster Abschnitt
„’Bei wem habe ich mich vergessen zu bedanken?’“
„Nach einigem Zögern, es klingt verdächtig nach Drehbuch, ruft jemand: ’Beim Beat’. Mit schlecht gespielter Überraschung erwidert dieser: ’Ach klar, beim Beat!’
„… und damit endet eine Show, wie sie begonnen hatte, …: mit der Beweihräucherung der eigenen Seele.“
Dieser Teil des Artikels ist schlicht falsch. Die Unterstellung, der Publikumszuruf sei einstudiert gewesen, entspricht nicht der Wahrheit, sondern vielmehr einem meiner typischen Showelemente, das ich seit über 20 Jahren auf der Bühne verwende. Wer also von den Zuschauern gerufen hat, wusste und weiss ich nicht, weil dies nicht einstudiert war. Ausserdem wird mit dem Halbsatz „mit der Beweihräucherung der eigenen Seele“ die Linie zwischen Kritik und Beleidigung erneut überschritten.
Erste Seite, zweite Spalte, zweiter Abschnitt
„Dafür berief der 53-Jährige eigens eine Pressekonferenz ein; geladen waren ’Journalisten der regionalen und nationalen Medien’. Schreibt Toniolo eine E-Mail, erscheint im Anhang stets der Link zu seinem Wikipedia-Artikel; und dieser ist verdächtig ausführlich gehalten.“
„Als die Premiere am vergangenen Montag…über die Bühne geht, wird klar, dass Beat Toniolo keine seiner Versprechungen einhalten kann.“
Auch diese Passage wiederspiegelt die Belustigung des Journalisten gegenüber mir. Mit dem höhnischen Unterton („geladen waren ’Journalisten der regionalen und nationalen Medien’ “) sowie der Bezugnahme auf den Wikipedia-Artikel über mich wird der Journalist erneut verletzend. Die zynische Unterstellung, dass erstens ich selbst den Wikipedia-Artikel geschrieben habe und zweitens dieser „verdächtig ausführlich“ gehalten sei, unterstreicht er abermals die voreingenommene, negative Haltung gegenüber mir. Statt sich journalistisch korrekt mit der Show auseinanderzusetzen, nimmt der Journalist hier Bezug auf von mir verfasste E-Mails. Dieser unpassende Schlenker wurde vom Journalisten bewusst verletzend eingebaut und sollte mich im Lichte eines Hochstaplers präsentieren (Napoleon-Komplex). In der Summe also ist auch diese Passage verletzend und medienethisch zu beanstanden.
Weiter geht auch der Satz „…wird klar, dass Beat Toniolo keine seiner Versprechungen einhalten kann“ in dieselbe Richtung. Dass bei einer Premiere nicht die ganze Show zu 100% funktionieren kann, liegt in der Natur der Sache. Das vernichtende Fazit aber des Journalisten übersieht dies, vielmehr zieht er einen absoluten und erneut verletzenden Schluss hinsichtlich meiner Person.
Erste Seite, dritte Spalte
„Nach ein paar Minuten versucht er sich an einer ersten Pointe.“
„…und das ist noch einer der besseren Witze.“
„Von einem Konzept ist nichts zu sehen. Trappatonis Brandrede (’Flasche leer’) ist nichts dagegen.“
Dieser Ausschnitt ist herabsetzend und erneut verletzend. Mit dem Wort „versuchen“ bringt der Journalist seine negative, diffamierende und herabwürdigende Haltung gegenüber mir zum Ausdruck und vergleicht mich anschliessend mit einer leeren Flasche, die Fussballtrainer Trappatoni in seiner Rede damals auf einen unzuverlässigen Fussballer bezog. Auch dieser Vergleich ist in höchstem Masse beleidigend.
Zweite Seite, erste Spalte, erster Abschnitt
„Neben all den Neidern müsse man einfach sich selbst bleiben. Aber neidisch ist an diesem Abend wohl keine Sau. Und wenn doch, dann höchstens Freunde, die zuhause geblieben sind.“
Nebst der primitiven Wortwahl des Journalisten in diesem Abschnitt bringt er auch hier die Ablehnung, den Groll und offenbar sogar Hass gegenüber mir zum Ausdruck. Woher dieser kommt, ist schleierhaft. So wäre der Journalist offenbar lieber zuhause geblieben, statt meiner Show beizuwohnen.
Zweite Seite, erste Spalte, zweiter Abschnitt
„… und Toniolo blickt selbstzufrieden in die Runde, als würde er sagen wollen: ’Schaut her, der Junge wird weltberühmt, das habt ihr mir zu verdanken.’“
Auch dies ist eine verletzende Unterstellung. Der Journalist zeichnet mit dieser Aussage erneut ein Bild eines Hochstaplers (Napoleon-Komplex), dem es nur um sich geht. Dieser Textauszug geht weiter als es bei einer üblichen, wohl auch harten Kritik erlaubt ist. Vielmehr belustigt sich der Journalist auf herablassende Art und Weise über mich. Dabei sollte nicht ich, sondern die Show im Vordergrund seines Artikels stehen. Dass dem nicht so ist, rührt aus einer unerklärlichen Ablehnung gegenüber meiner Person.
Zweite Seite, zweite Spalte
„…es ist das erste Mal, dass ein Gespräch tatsächlich Fahrt aufnimmt, klemmt ihn Toniolo ab: ’Darauf will ich nicht weiter eingehen.’ “
„Um Tiefschürfendes geht es in der Show nicht. Sondern nur um eines: zu zeigen, wie viele begabte Menschen Toniolo kennt und weshalb.“
Der erste Teil dieses Auszugs entspricht nicht der Wahrheit. Den Satz „Darauf will ich nicht weiter eingehen“ habe ich nicht geäussert, sondern entspringt offenbar der Phantasie des Journalisten. Erneut hat der Journalist hier eine Unwahrheit als Tatsache dargestellt. Weiter enthält auch dieser Abschnitt verletzende Äusserungen, die nicht einer Showkritik entsprechen sondern vielmehr einer persönliche Ablehnung des Journalisten gegenüber mir.
Zweite Seite, dritte Spalte
„So ist ’Toniolo deckt auf’ bestenfalls belanglose Unterhaltung, die selbst an der Oberfläche kaum Schrammen hinterlässt.“
„Es fehlt an Inhalt, an Humor, an überraschenden Wendungen, das Programm dauert zu lange, ist zu wenig konsistent und überladen. Kurz: Es mangelt an fast allem, was eine Late-Night-Show ausmacht. Oder anders: Es ist keine Leistung, bekannte Menschen zu kennen.“
Dieser (letzte) Abschnitt fasst die negative Sicht des Journalisten zusammen. Wieder ist die Linie zwischen erlaubter Kritik und unerlaubter Verletzung überschritten und verstösst gegen die Medienethik. Mit der von Anfang an entgegengebrachten Ablehnung gegenüber mir rechnet der Journalist hiermit mit diesem ab. Es geht ihm offenbar um einen Text über mich und nicht um die Show an sich. Der Schlusssatz belegt dies ohne Zweifel.
Beat Toniolo, 1. Juli 2016